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Automatikgetriebeöl wechseln

 
 
 
 

 
 
 
 
Folgende Hilfsmittel / Materialien hab ich mir vorher besorgt:

- 2m transparenten Kunsstoffschlauch 12mm (Innendurchmesser)
- Flüssigkeitshandpumpe (zum Befüllen des Getriebes mit neuem Öl) plus passendes Schlauchmaterial, ein Schlauch mit 10mm Innendurchmesser paßt noch in die Einfüllöffnung.
- Trennzange
- 5l transparente Plastikflasche, auf der Flasche mit Farbstift anzeichnen, wo 1l, 2l, 3l etc sind
- Automatikgetriebeöl
- große Pappe zum Unterlegen (das wird in jedem Fall kleckern!)
- Wanne zum Auffangen, leerer 5l Kanister + Trichter zum Umfüllen von Altöl
- neuer Filter + Dichtung

1. Beide Achsen hochbocken, daß der Wagen waagerecht steht.

Optimal wäre natürlich Hebebühne oder Grube. Ich hab die Hinterachse auf gewöhnliche Baumarkt-Rampen hochgefahren und dann mit einem Rangierwagenheber unter der Wölbung in der Versteifungsplatte angesetzt die Vorderachse hochgehoben und Unterstellböcke unter die Wagenheberaufnahmen gestellt. Um den Wagenheber dorthin zu bekommen, kann man z.B. auf Bretter fahren oder mit dem Wagenheber beide Seiten soweit anheben, daß die Böcke auf niedrigster Stellung unter die Wagenheberaufnahmen passen. Wahrscheinlich kann man den Rangierwagenheber auch von der Seite her (direkt hinterm Vorderrad) an den Ansatzpunkt in der Versteifungsplatte heranbekommen.



2. Altes Öl ablassen, Ölwanne säubern, neuer Filter, neue Dichtung

Als erstes geprüft, ob ich die Einfüllschraube (Torx 40) gelöst bekomme. Wenn man erst das Öl abläßt und dann merkt, daß man die Einfüllschraube nicht rauskriegt, hat man ein echtes Problem. In vielen Beschreibungen hatte ich gelesen, daß der Raum für eine Ratsche mit Stecknuß nicht ausreicht, und mir einen L-förmigen Torx Schlüssel gekauft. War aber nicht nötig, es ging problemlos mit der Ratsche.


Öl ablassen: Wanne untergestellt und Ablaßschraube (Torx 45) geöffnet. Bei mir kamen gut 3 liter raus. Ablaßschraube wieder zu. Nun vorn am Ölkühler die Wanne untergestellt und die in Fahrtrichtung gesehen linke Leitung (Ölkühler-Ausgang) mit der Trennzange abgezogen. Die Leitungen sind über Schnellkupplungen angeschlossen, mit bloßen Fingern hab ich sie leider nicht abbekommen, daher das Spezialwerkzeug. Auch hier kam einiges an Öl raus. Hab dann in die offene Rücklaufleitung reingepustet um das restliche Öl darin in die Ölwanne zu befördern. Anschließend nochmal an der Ölwanne die Ablaßschraube geöffnet um weiteres Öl abzulassen, da ich beim Abnehmen der Ölwanne möglichst wenig Kleckerei haben wollte.

Ölkühler von oben gesehen.

Ölwanne abbauen: Nun die 20 Schrauben der Ölwanne (SW10 sechskant) reihum gelöst. Die vier Schrauben an den Ecken hab ich erst drin gelassen um das Abnehmen der Ölwanne zu erleichtern. Unterm Auto liegend ist man über jede Arbeitserleichterung dankbar. Ein Hitzeschutzblech vom Auspuff verdeckt dämlicherweise eine der Schrauben ein bischen und ist auch lästig beim Abnehmen der Ölwanne, dazu gleich mehr. Nun die vier restlichen Schrauben an den Ecken soweit rausgedreht, daß sie gerade noch hielten und mit einem kleinen Stemmeisen die etwas festsitzende Ölwanne gelöst. Jetzt überlegt, in welcher Richtung ich die Ölwanne abkippen muß um das restliche Öl (einiges!) in die Auffangwanne abzulassen. Dabei spielt das oben genannte Hitzeschutzblech eine Rolle, da es die Ölwanne nur ein einer Richtung vernünftig abkippen läßt. Nun die vier restlichen Schrauben rausdrehen, die Ölwanne dabei gut festhalten, und dann die Ölwanne wie geplant über der Auffangwanne abkippen.

Ölwanne reinigen: Magnet aus Ölwanne genommen, gründlich gereinigt, Ölwanne mit Bremsenreiniger gründlich außen und innen gereinigt. Der Boden der Wanne war mit einer dünnen Schicht aus schwarzem, leicht silbrig schimmerndem Schlamm bedekt (schwarz-metallic sozusagen :) ), wohl die zu erwartende Mischung aus metallischem und Kupplungs-Abrieb. Späne waren nicht darin. Die Dichtung hab ich mit einem Taschenmesser gelöst bekommen, es blieben noch Gummireste kleben, die ich dann mit einem Glaskeramik-Schaber (Küchenutensil mit Rasierklinge drin) entfernt habe.

Filtertausch: Nun den alten Filter aus dem Loch gezogen in dem er steckte. Einer der orangenen Dichtringe blieb im Loch, ließ sich aber problemlos mit dem Zeigefinger rauspopeln. Auch in dem alten Filter war noch reichlich Öl. Insgesamt kamen an Altöl nur durch die ganze Ablasserei gut 5l zusammen. Das heißt ca 4l waren noch im Getriebe bzw. Wandler drin. Der neue Filter, den ich billig bei ebay gekauft hatte, paßte nicht auf Anhieb. Erst mußte ich einen weißen Kunsstoffring mit Steg in der Mitte, der unter den beiden orangenen Dichtringen saß, entfernen (auf dem originalen saßen auch nur die beiden orangenen Ringe), dann hab ich noch die Abstandhalter aus Plastik, die von der Oberseite des Filters nach oben abstehen, auf etwa die Länge abgesägt, die sie am Originalfilter hatten. So paßte das Teil dann perfekt.

Ölwanne einbauen: Um das Wiederanbringen der Ölwanne zu erleichtern hab ich die neue Dichtung auf der Auflagefläche der Ölwanne mit Fett in der korrekten Position "angeklebt". Die Ölwanne dann wieder geschickt am Hitzeschutzblech vorbei angesetzt und festgeschraubt. Mit der kleinen Ratsche handfest wie früher die Ventilhauben mit ihren Korkdichtungen, die so gern undicht wurden, wenn da einer zuviel Kraft gehabt hatte.

3. Getriebe spülen

Schritt 1 - Befüllen: Zum Befüllen der Ölwanne mit neuem Öl hab ich mir ne Pumpe selbstgebaut. Funktionierte ganz gut, war aber ne ziemliche Asterei. Immerhin bequemer als mit diesen Handpumpen, die man bei  amazon günstig kaufen kann. Zunächst hab ich über die Einfüllöffnung nun solange neues Öl eingefüllt bis es am Schlauch vorbei herauszutropfen begann. Gingen gut 3,5l rein. Einfüllschraube zu. Dann hab ich vorn am Ölkühler an den offenen Anschluß ein Stück 12mm Schlauch passender Länge aufgesteckt und das andere Ende in die 5l Plastikflasche gehängt.
Nachtrag: man kann das Getriebeöl auch relativ bequem von oben einfüllen, wenn man den Schlauch vom Ölpeilstab her nach unten durchfädelt und danach das Schlauchende, das man in die Einfüllöffnung steckt, penibel sauber macht.



Schritt 2 - Spülen: Nun die Bremse getreten, den Motor gestartet, den Getriebehebel von P auf R, langsam bis 5 gezählt, dann von R auf D, langsam bis fünf gezählt, wieder auf P, Motor aus. Dabei ständig die Bremse getreten, sonst Katastrophe. Den Motor keinesfalls länger laufen lassen, da das Getriebe sonst trocken läuft. In dieser Zeit pumpt die Ölpumpe des Getriebes ca 2-3l altes Öl aus dem Getriebe in die 5l Flasche und saugt zugleich das neue Öl aus der Ölwanne ins Getriebe rein. Anschließend 5l Flasche in Altölkanister entleert. Kam die übliche braune Orignalbrühe raus. (ist nicht nur braun, weil alt, sondern weil die Originalfarbe braun war)

Wiederholen: Diesen Vorgang (Ölwanne neu befüllen, Motor jeweils ca 5 Sekunden auf R und D laufen lassen, dabei altes Öl vorn am Ölkühler auffangen) hab ich zweimal wiederholt. Bei der ersten Wiederholung kam immer noch die alte braune Suppe raus. Bei der zweiten Wiederholung kam frische rote Flüssigkeit. Damit ist fast alles Altöl aus dem Getriebe raus und alles voller neuem Öl. Nach der ganzen Aktion sind von den 15l Neuöl noch 1,5l übrig. Ist also definitiv nicht zuviel! Für besonders gründliche Spüler sogar zuwenig.

Ölstand korrigieren: Anschließend die Leitung am Ölkühler wieder aufgesteckt, Ölwanne wieder randvoll aufgefüllt. Nun müßte ich den korrekten Ölstand einstellen und dazu muß das Getriebeöl 30-50 Grad warm sein. Hatte heute dazu keine Zeit mehr und da ich ohnehin nochmal drunter muß werde ich das in den nächsten Tagen nachholen. Da werd ich auch ein paar Fotos machen.
Nachtrag richtigen Ölstand einstellen: hab nun heute den Ölstand richtig eingestellt, ca ein liter fehlte noch. Getriebeöl warmgefahren (30-50 Grad also gut handwarm), beide Achsen gleich hochgebockt, Einfüllschraube gelockert, Einfüllschlauch vom Ölpeilstab her nach unten durchgefädelt (Foto s.o.), das untere Ende gründlich gereinigt, Pappe und Wanne untergestellt. Nun den Motor laufen gelassen, Bremse getreten, alle Getriebestufen jeweils ein paar Sekunden aktiviert, wieder auf P, und nun die Einfüllschraube rausgedreht, Schlauch rein gesteckt und von oben solange Halbliter-Portionen nachgefüllt, bis es unten überlief. Schlauch rausgezogen und es schoß fingerdick raus, also zuviel drin. Solange gewartet bis es nur noch dünn raustroff und Einfüllschraube rein. Motor aus, fertig :).
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